Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Martin, Tim und Lukas fuhren gerne sportlich.“ Diesen Satz lese ich fast täglich. Er steht auf einem Plakat am Autobahnkreuz Mainz ganz in meiner Nähe. Über dem Satz ist ein Kreuz abgebildet. Und jeder weiß: Kreuz bedeutet Tod. Wer zu schnell fährt, gerne „sportlich“ unterwegs ist, der bezahlt das mit seinem Leben. Runter vom Gas, steht des-halb außerdem noch auf dem Plakat. Die Botschaft ist klar: Macht langsam, wenn euch euer Leben lieb ist! Haltet euch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen!

Ganz offensichtlich setzt das Plakat zur Verkehrserziehung auf Abschreckung. Wenn ihr nicht wollt, dass es euch auch geht wie Martin, Tim und Lukas, dann fahrt nicht so schnell. Der Bleifuß auf dem Gaspedal ist der sichere Weg ins Grab.

So ganz verkehrt finde ich das nicht. Ich fahre nämlich gern sportlich. Einfach so, Ohne groß nachzudenken. Deshalb kann man mich gar nicht oft genug an die Straßenver-kehrsordnung erinnern. Nicht auszudenken, wenn ich einfach aus Nachlässigkeit oder Hektik oder Lust an der Geschwindigkeit meiner Verantwortung nicht gerecht werde und einen Unfall verursachen würde!

Wenn ich an das Kreuz auf dem Plakat denke, das Kreuz über Martin, Tim und Lukas, dann denke ich allerdings nicht nur an Schuld und Tod. Dann denke ich auch an den, der an diesem Kreuz gehangen hat. Und der lässt uns eben nicht allein, wenn alle Abschre-ckung nicht geholfen hat. Der bleibt auch bei uns, wenn wir einen Unfall haben. Daran jedenfalls glaube ich.

Wenn Sie heute morgen auch wieder unterwegs sind, lassen Sie sich nicht hetzen. Weder von äußeren Terminen noch von falscher Sportlichkeit. Und wenn sie wollen, können Sie mit mir mit einem Gebet in den Tag starten. Vielleicht so:

Gott, ich mache mich jetzt auf den Weg. Behüte mich und alle, die mit mir unterwegs sind, vor Leichtsinn und Unfällen. Lehre mich Rücksicht und sei da, wenn es doch zu ei-nem Unfall kommt. Amen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4652
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