SWR3 Gedanken

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Mit 40 Jugendlichen zu Fuß auf die Zugspitze. So sollte unsere Firmvorbereitung dieses Jahr aussehen. Die Firmung ist im November. Da kommt der Bischof, und die Jugendlichen bekräftigen noch mal, dass sie zu ihrer Taufe stehen.
Einige Eltern waren erst mal skeptisch, als sie von unserer geplanten Bergtour hörten. Klar, die meisten Jugendlichen verweigern schon seit Jahren den gemeinsamen Sonntagsspaziergang. Und dann auf die Zugspitze! Aber wir wollten es wagen.
Hüttenwirte und Wanderer haben unser Unternehmen bewundert und vor allem die tapferen Firmanden. Am dritten Tag dann die Stunde der Wahrheit: Gipfeltag. Erst 600 Höhenmeter durch Geröll und Schneefelder bis zum Zugspitzplatt. Dort beginnt der härteste Teil der Tour.
Und dort steht auch die höchste Kapelle Deutschlands. Für diesen Augenblick haben wir Begleiter uns etwas Besonderes ausgedacht. Wir wollen in einem kleinen Ritual deutlich machen, was Firmung eigentlich bedeutet.
Wir bitten also die Jugendlichen in die Kapelle. Dort hängen wir jedem ein kleines Holzkreuz um den Hals. Es stammt aus unserer Partnergemeinde in Peru. Dazu sagen wir: „Gott bestärke dich auf deinem Weg nach oben.“ Mit großen Augen schauen mich die Jugendlichen an. Und ich merke, dass das für viele von ihnen ein ganz besonderer Augenblick ist.
Den Segen aus der Kapelle konnten wir gut gebrauchen. Denn das letzte Stück hat es wirklich in sich. Und als schließlich auch das etwas weniger sportliche Schlusslicht der Mannschaft mit hochrotem Kopf die Gipfelplattform betritt, brandet Beifall auf. Wir sind ganz schön zusammengewachsen.
Ich glaube, auf unserer Tour haben die Jugendlichen gespürt, was Firmung eigentlich bedeutet: Stärkung auf dem weiteren Weg durchs Leben. Dabei sich getragen wissen von einer guten Gemeinschaft - und von Gott.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4638
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