SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

In der vergangenen Woche saß ich mit meinem Laptop auf der Terrasse und bereitete meinen nächsten Gottesdienst vor.
Es war früh am Morgen und noch ziemlich ruhig im Ort. Die Luft roch noch ganz frisch, klar, kühl fast. Eine Spinne hatte ihr Netz zwischen meine Rosen gesponnen. Es hingen sogar schon ein paar Tautropfen daran und sie spiegelten die Sonne, die langsam höher stieg. Sie brachte ein bisschen Wärme mit.
Seltsam. Aber In diesem Moment wurde mir auf einmal klar: „Der Sommer ist vorbei! Das ist der Herbst!“ Dieser eine kurze Augenblick hatte etwas unwahrscheinlich Melancholisches: Die Leichtigkeit des Sommers, das grelle Licht der Sonne, die frühe Hitze, Leute, die gern draußen sind, im Schwimmbad, beim Grillen im Biergarten und überhaupt… vorbei.
Alles hat seine Zeit“ so sagt der Prediger Salomo im Alten Testament. Eine Binsenweisheit. Na klar.. Und doch ungemein tröstlich.
Sagt es mir doch: Alles, aber auch alles was ist, endlich.
es gibt Momente und Zeiten, bei denen ist es traurig oder schade, wenn sie zu Ende gehen. Aber gerade das macht sie kostbar.
Bei den weniger schönen Dingen, wenn man Schmerz und Trauer aushalten muss, hilft manchmal nur, es zu wissen: alles geht vorbei. Alles hat seine Zeit. Auch das tiefste Leid und der größte Schmerz hat irgendwann ein Ende. Und dann wird es eine neue Zeit, einen neuen Horizont geben.
„Alles hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: schrieb der Prediger Salomo. weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; umarmen hat seine Zeit und die Umarmung zu lösen hat seine Zeit…“ Und egal, welche Zeit gerade dran ist: Schöne oder schwere Zeit: All unsere Zeit steht in Gottes Händen, sagt die Bibel. Daran glaube ich. Und deshalb kann ich versuchen, mutig in die Zukunft zu gehen!
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