SWR3 Gedanken

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Cher hat’s getan, Michael Jackson sowieso, die schöne Prinzessin Letitia grade vor kurzem und wer noch? Die Liste der Frauen und Männer, die sich für ihre Schönheit unters Messer gelegt haben ist lang. Vielleicht mittlerweile genauso lang wie die Liste, derer, die noch so aussehen, wie Gott sie schuf.
Ob das mit den Schönheits OPs nun immer gelungen war, sei mal dahin gestellt!
Ich meine, wenn die Menschen, die sich verschönern wollten wirklich eine megaschiefe Nase haben oder eine Riesenwarze mitten auf der Wange – verständlich. Wenn sie nach einem Unfall plastische Chirurgie in Anspruch nehmen, damit sie ihr eigenes Gesicht und ihren eigenen Körper wieder finden – klar, dass da kein Mensch was anderes sagen oder denken würde als „Gut gemacht“.
Grundsätzlich aber denke ich: Gott hat sich doch was dabei gedacht, uns so in die Welt zu setzen, wie wir sind. In der Schöpfungsgeschichte heißt es sogar: er hat uns nach seinem eigenen Bild geschaffen! Ob seine „Baupläne“ wirklich so schlecht sind? Ich weiß es nicht. Ich jedenfalls habe keine Lust, mich jedem gerade aktuellen Schönheitsideal zu unterwerfen. Tattoos und aufgepumpte Lippen und abgesaugte Hüften… Und morgen sind dann wieder schmale Lippen modern und ich muss nachbessern?! Nein Danke. Und ich mag auch nicht meinen Konfirmanden mit auf den Weg geben: „Hey Du, Du giltst nur dann was, wenn du schön bist! Und übrigens: Alles ist machbar – auch schon mit 14!“
Ich möchte lieber versuchen, mit ihnen zusammen ihre ganz eigene Schönheit zu entdecken. Und zwar die Schönheit, die ein freies und unbeschwertes Lachen formt. Oder die Schönheit, die ein aufrechter Mensch ausstrahlt. Oder die Schönheit eines Gesichtes mit vielen Lachfalten und Kummerfalten!
Perfekte Schönheit? Ist doch langweilig. Kann doch jeder machen, wenn er das Geld dazu hat. Ein Gesicht, das von dir als Mensch und deiner Geschichte erzählt: Das ist schön!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4516
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