SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„One Moment in Time“ – was für ein song! Erinnern Sie sich? Whitney Houston hat das vor 20 Jahren zu den Olympischen Spielen gesungen.
„Ich möchte einen Augenblick in der Zeit, an dem ich mehr bin, als ich jemals dachte, sein zu können. Einen Moment, in dem all meine Träume nur einen Herzschlag entfernt sind“
Für hunderte von Athleten bei den Olympischen Spielen und den Paralympics gab es diesen einen Moment. Es war der Moment, als sie ins Stadion einzogen und zig-tausende von Menschen ihnen zujubelten. Es war der Moment, als ihr Land angesagt wurde, als ihre Fahne auf den Bildschirmen erschien. Für einige Sportler gab es noch einen ganz anderen - wohl absolut einzigartigen Moment:
Als sie als Sieger auf’s Treppchen stiegen und man ihnen die Medaille umhängte. Die Hymne ihres Landes war zu hören – ihretwegen. Weil sie Leistung gebracht hatten! Alle Welt blickte nur auf sie. Aller Applaus gehörte ihnen alleine. Das muss ein unbeschreiblicher Moment sein – eben one Moment in time.
Jetzt ist dieser Moment vorbei. Die Nationalhymne ist verklungen, der Applaus vorbei. Irgendwo hängen die Medaillen- gut sichtbar. Und es hat ein paar Interviews gegeben… Und jetzt? Was bleibt von diesem einen Moment, wenn alles wieder normal wird? Was bleibt, wenn ich die Leistung nicht mehr bringen kann und keinen Applaus mehr bekomme? Was bleibt wenn in wenigen Wochen niemand mehr meinen Namen zu kennen scheint? „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann!“ las ich die Woche in meinem Kalender. Vielleicht ist es das, was bleibt: Die Erinnerung an diesen einen Moment.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4514
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