SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wären Sie bereit, für Ihre Überzeugung ihr Leben zu riskieren, möglicherweise zu sterben? Ich meine nicht nur theoretisch, sondern ganz echt – ihr Leben einzusetzen für das, was sie als richtig und gerecht erkannt haben?!
Machen wir es konkret:
Nehmen wir an, sie leben in einem Land, in dem freie Meinungsäußerung verboten ist – sogar tödlich sein kann wie derzeit in China oder in anderen diktatorischen Ländern. Würden sie sich trauen, trotzdem öffentlich ihre Meinung zu vertreten? So gedanklich sind wir ja vielleicht alle ganz gerne mal Heldinnen und Helden. Aber wenn’s Ernst wird?
Ich persönlich bin – glaube ich - nicht besonders mutig. Ich habe keine Ahnung ob ich standhaft bleiben würde. Da bräuchte man wahrscheinlich gar nicht so weit zu gehen und mir gar mit dem Tod zu drohen.
Deshalb habe ich große Hochachtung vor Menschen, die tatsächlich so stark sind!
Hans Scholl z.B. gehört ganz eindeutig dazu.
Er war standhaft. Und er hat mit seinem Leben für seine Überzeugung bezahlt. Er, seine Schwester Sophie und Christoph Probst gehörten zur Widerstandsgruppe „weiße Rose“. Sie waren davon überzeugt: Ein Unrechtsstaat darf nicht auf Dauer bestehen. Mit scharfen Worten griffen sie Hitler und seine Partei an, verurteilten seine mörderische Schlacht um Stalingrad, die Verdummung des deutschen Volkes mit all den lügenhaften Propagandanachrichten und sie verurteilten die Verfolgung des jüdischen Volkes. Ihre Überzeugung druckten sie auf Flugblätter, Am 18. Februar 1943 verteilen sie die Blätter unter anderem im Lichthof der Münchner Uni. Sie werden dabei gesehen, verhaftet und den Nazis überantwortet. Nur vier Tage später werden sie nach langen Verhören ermordet.
Heute wäre Hans Scholl 90 Jahre alt geworden – so aber starb er mit 24.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=4512
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