SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Mensch Paulus,
das war doch bestimmt schwierig für dich.
Weil selbstbewusst bist du ja bestimmt gewesen.
Und dann diese seltsamen Stellen in deinen Briefen:
“… ein Stachel wurde mir ins Fleisch gestoßen:
ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll,
damit ich mich nicht überhebe.“
Scheint, als würdest du da von einer Krankheit sprechen;
irgendetwas hat dich anscheinend belastet und geschwächt.
Niemand hat so etwas gern;
jeder stellt sich irgendwann mal die Frage: Warum gerade ich…
Hast du auch getan. Und noch mehr:
Ich habe Gott angefleht, dass er mich davon befreit.
Aber Gottes Antwort sei gewesen,
dass sich doch gerade in deiner Schwäche seine Kraft zeigt.
Versuch nicht stärker zu sein, als du bist -
so übersetze ich das mal für mich.
Lass Gott auch noch Platz;
erwarte doch, dass Gott schon für dich sorgen wird.
Ja, das klingt schwierig – nicht erst heute.
„Meinetwegen haltet mich eben für einen Narren…“,
schreibst du in dem Zusammenhang dann auch.
Aber dann bin ich ein Narr um meines Glaubens willen.
Und da sind wir uns doch wieder ähnlicher als gedacht:
Viele halten auch heute wieder solche Leute für närrisch.
Die meinen, dass sie noch an einen Gott glauben sollen!?
Die verlassen sich darauf, dass Gott was tun wird?!
Und das macht es heute ganz schön schwierig – manchmal jedenfalls,
im Kollegenkreis oder in der Schule dazu zu stehen:
Jesus liebt mich und dich;
ich lebe sicher und ruhig in Gottes Hand…
Närrisch, bisschen verrückt?
Ja, heute klingt das oft so.
Aber wir beide wissen ja: das ist eben keine Krankheit,
sondern eigentlich sehr vernünftig.
Mensch Paulus, wir können einfach nicht anders!
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