SWR3 Gedanken

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„Ich glaube das alles nicht!“ sagt ein Konfirmand zu mir und grinst. Da hatte ich sie wieder: Die Provokation. Da wollte einer im Konfi-Unterricht mal wieder seine und meine Grenzen testen. Es ging ums Glaubensbekenntnis, um die Aussage: „Ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“
„Ok.sagte ich und holte tief Luft. Was denkst du denn, wie Himmel und Erde entstanden sind?“ „Na ist doch klar: Mit dem Urknall und dass das Weltall sich immer weiter ausdehnt.“
Es war die klassische Frage: Naturwissenschaftliche Erklärung oder biblische Erzählung der Schöpfung. Für viele ein Widerspruch. Und ein Grund dafür, dass man der Bibel doch nicht glauben könne! Dabei ist die Lösung eigentlich ganz einfach:
Die Geschichten der Bibel erzählen Glaubensgeschichte. Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Buch, das uns die Zusammensetzung von Molekülen erklären will. Sie erzählt vom Anfang Gottes mit den Menschen – vom Anfang der Menschen mit Gott. Wir Menschen sind Teil eines größeren Ganzen. Nicht bloß Produkt des Zufalls. Das versucht die Bibel, uns zu erklären. -
Ich schaute also meinen Konfirmanden an und sagte: „Halten wir fest: Du glaubst also doch was: Nämlich, dass die Welt mit einem Urknall entstanden ist. Aber: Woher kommt denn der Urknall? Wie ist der entstanden? Wer hat denn gemacht, dass der Urknall passiert?“ Ein Grinsen und dann etwas kleinlaut: „Naja, das weiß ich jetzt auch nicht so genau.“ Ich antwortete: „Weißt du, ich glaube auch, dass die Welt durch so was wie einen Urknall entstanden ist. Aber, das stellt meinen Glauben an Gott nicht infrage. Denn irgendwer wollte ja auch den Urknall und muss ihn gemacht haben. Und das ist für mich Gott. Deshalb nenne ich Gott auch den Schöpfer.“
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