SWR3 Gedanken

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In der letzten „Wetten dass“ – Sendung hatte Thomas Gottschalk zwei echte Supernasen zu Gast: Sandra und Daniel, zwei Ministranten aus der Eifel. Sie schafften es tatsächlich, 40 Weihrauchsorten mit verbundenen Augen am Geruch zu erkennen. Thomas Gottschalk war früher selbst Ministrant, aber er wunderte sich trotzdem: „Ich wusste gar nicht, dass es so viele Sorten gibt.“ Weihrauch wird aus dem getrockneten Harz des Weihrauchbaumes gewonnen. Dieser wächst in verschiedenen Trockengebieten in Afrika, Arabien und Indien. Deshalb gibt es auch so viele Sorten. Legt man die getrockneten Harzklümpchen auf eine glühende Kohle, dann beginnt es zu rauchen. Dass Weihrauch high macht, konnte noch nicht nachgewiesen werden und ist und bleibt wohl ein Ministrantengerücht. Allerdings hat er eine heilsame Wirkung. Die Uni Tübingen hat jetzt in einer Studie bestätigt, dass Weihrauchharz tatsächlich entzündungshemmende Substanzen enthält. Das dürften die alten Ägypter wohl noch nicht gewusst haben. Aber schon sie verwendeten Weihrauch. Er galt als Zeichen der Verehrung und sie nannten ihn „Schweiß der Götter“. Auch den römischen Kaisern wurden gerne Weihrauchgefäße vorangetragen. Neben dem Zeichen der Verehrung hatte das noch einen ganz praktischen Zweck: das Übertünchen des üblichen Kloakengestanks in den Straßen der Städte. In besonders feierlichen katholischen Messen wird auch heute noch das Weihrauchfass geschwungen. Als Zeichen der Reinigung und Verehrung werden Brot und Wein, die Heilige Schrift, der Priester und die ganze Gemeinde beweihräuchert. Vor allem aber ist der aufsteigende Rauch ein Zeichen für das Aufsteigen unserer Gebete zu Gott. Im Psalm 141 heißt es: „Herr, ich rufe zu dir. Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet zu dir auf.“
In den nächsten Tagen werden wieder die Sternsinger unterwegs sein. Auch sie haben meistens ein Weihrauchfass dabei. Bitten Sie sie doch einfach in ihr Wohnzimmer. Und für alle, die den Weihrauchduft nicht so mögen – denken Sie einfach daran: Weihrauch ist gesund, ein Zeichen der Verehrung, und er trägt Ihre Gebete mit in den Himmel.
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