SWR3 Gedanken

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Ab sofort ist es möglich, seinem Partner einen Brief aus dem Jenseits zu schicken. Das Internet-Portal „Ein-letzter-Brief.de“ macht´s möglich. Hier können Menschen online bis zu 20 Briefe ablegen, die im Falle eines plötzlichen Todes verschickt werden. Der Service kostet 10 Euro im Jahr. Dafür werden die Briefe immerhin auf geprägtem Papier mit Büttenrand verschickt, sobald eine Vertrauensperson den Tod des Kunden gemeldet hat.
Klaudia Pirc-Pätzold hat den Service ins Leben gerufen. Sie rührt kräftig die Werbetrommel und sagt: „Mit so einem Abschiedsbrief können sie ein paar ganz praktische Dinge regeln: Wer soll sich nach dem Tod um die Haustiere kümmern, wer erbt die Plattensammlung?“
Und sie kennt noch einen weiteren Vorteil: „Sie können sich schon zu Lebzeiten in Ruhe von den Liebsten verabschieden, nie angesprochene Dinge klären und Dank sagen.“
Also, ich glaube nicht, dass ich nach meinem Tod mit meinen Liebsten noch Dinge klären wollte, die ich im Leben nie angesprochen habe. Und ich finde, es gibt angesichts des Todes wichtigere Dinge als Haustiere und Plattensammlung.
Aber vielleicht kann ich eines von dieser Geschäfts-Idee lernen: Lieber zu Lebzeiten mal ein „Danke“ oder ein „Ich mag dich“. Und es tut mir gut, auf die christliche Botschaft zu vertrauen. Die sagt uns nämlich, dass wir unsere Liebsten vielleicht irgendwann einmal wiedersehen werden.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4196
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