SWR3 Gedanken

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Wenn man die ganze Nacht durch arbeitet, dann kann dabei der größte Mist herauskommen. Da ist es dann doch besser, wenn man am nächsten Tag noch mal genau hinschaut.

So ist es mir einmal gegangen. Für eine Prüfungsarbeit habe ich die ganze Nacht durchgeschuftet. Ich habe 24 Stunden am Computer gesessen und habe mich durch meine Arbeit gekämpft, bis zum nächsten Morgen. Letztendlich hat meine Leistung dann gerade so gereicht. Und ich hab mich geärgert

Daran habe ich mich erinnert, als ich diese Geschichte von Petrus und Jesus gelesen habe. Petrus hat auch mit seinen Kollegen als Fischer die ganze Nacht gearbeitet um Fische zu fangen, aber es hat nichts gebracht. Ihre Netze sind leer geblieben, obwohl sie alles gemacht haben. Herausgekommen ist nur Murks – wie bei mir.
Da kommt Jesus und rät: Bei Tag nochmal rausfahren und im Tiefen fischen.

Im Falle von Petrus und seinen Kollegen war das ein ziemlich irrwitziger Vorschlag: Am Tage Fische im Tiefen zu fangen ist vollkommen aussichtslos. Das weiß jeder Fischer.

Bei mir ist das ähnlich. Ich bin nun mal ein Nachtarbeiter, da hab ich gute Einfälle und trotzdem, der Vorschlag Jesu war für mich doch einleuchtend: Bei Tageslicht noch einmal
tiefer gehen. Das hätte meiner Arbeit gut getan. Ich hätte das Gleiche gemacht wie vorher. Meine Arbeit. Nur eben wacher und tiefgründiger. Und zu einer andere Tageszeit.

Dazu gehört manchmal Mut. Der Mut etwas anders zu machen und der Mut manches auch
mal liegen und ruhen zu lassen. Ins Bett gehen und morgen neu ans Werk gehen. Bei Petrus hat es zum Erfolg geführt: Die Netze waren voll.
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