SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

Adonai Adonenu, ma adir schimcha bekol haarez.
Früh am Morgen eine so fremde Sprache. Es handelt sich um die Einleitung des Psalms 8 aus der Bibel. Und in der hebräischen Sprache, in der er ursprünglich geschrieben wurde, klingt dieser Vers besonders schön, finde ich. Auf Deutsch lautet er: „Jahwe unser Herr, wie herrlich ist Dein Name auf dem ganzen Erdkreis.“
Vielleicht fragen Sie sich da, was eigentlich am Namen Gottes herrlich sein soll, wenn diese Erde, von der die Rede ist, so ist, wie sie uns jeden Tag vor Augen steht. Dass das Klima sich verändert, macht vielen Menschen mit Recht Angst. Dass die Natur mehr und mehr gestört und zerstört wird ist eines der zentralen Probleme unserer Zeit.
Wir können nicht behaupten, dass wir mit der Schöpfung Gottes im Einklang leben !!!
Dabei heißt es doch im Psalm in Vers 7: „Du hast den Menschen als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, / hast ihm alles zu Füßen gelegt“ Soll das vielleicht heißen, dass der Mensch mit Gottes Schöpfung umgehen kann, wie es ihm passt?
Ich glaube nicht, denn die Erde gehört Ihrem Schöpfer. Der hat sie dem Menschen anvertraut - aber nicht, um sie auszubeuten. Was mir nicht gehört darf ich nicht zerstören.
Gott hat uns, ja die ganze Schöpfung in Freiheit geschaffen und in die Freiheit gegeben. Damit sind wir verantwortlich für das, was mit der Natur und der Umwelt passiert. Wenn wir das anerkennen, dann erkennen wir, dass wir verantwortlich sind für das, was mit der Natur und der Umwelt passiert. Und dann können wir auch einen Sinn dafür entwickeln, wie herrlich Gott sich in seiner Schöpfung verwirklicht hat.
Diese Herrlichkeit ist sichtbar an vielen Orten, wo die Natur noch intakt ist. Zu allen Zeiten hat das Zusammenspiel von Farben und Formen, von Pflanzen und Tieren die Menschen fasziniert. Wenn wir etwas von dieser Faszination spüren, dann können wir uns auf die Schönheit dieses Psalms einlassen und mit dem Beter aus dem alten Testament mitbeten.
„Seh ich den Himmel“, heißt es da weiter, „das Werk deiner Finger, / Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist da der Mensch, dass du an ihn denkst, / des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“
Mit dem Psalm 8 dürfen wir staunen und uns freuen an Gottes Schöpfung.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4056
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