Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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An diesem Wochenende starten viele in den Urlaub. Vielleicht haben Sie ja auch gestern Ihre Koffer gepackt oder sind gerade dabei? Was muss ich mitnehmen? Was kann ich zu Hause lassen? Immer die Sorge, irgendetwas Wichtiges zu vergessen. Meistens packe ich zu viel ein. Unnötiger Ballast, wie sich dann später herausstellt.
Vorausschauen, vorsorgen, planen, sich absichern – das ist unser Alltag. Bei Jesus findet sich das Kontrastprogramm. In der Bergpredigt rät er: „Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen ? Was sollen wir anziehen ? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6, 25.31-33)
Wenn Jesus Recht hat, leben wir ziemlich heidnisch. Essen, Trinken, Kleidung, Auto, Karriere – um diese Dinge sorgen wir uns am meisten. Jesus leugnet nicht, dass wir das brauchen. Aber er hat einen anderen Maßstab: Das „Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“.
Damit will Jesus den Menschen unnötiges Gepäck abnehmen. Sie frei machen für das, was im Leben wirklich zählt. Wenn Jesus vom Reich Gottes spricht, dann meint er Glück, Liebe, Freundschaft, Solidarität, Einssein mit Gott und seiner Schöpfung. Wer auf dieses Programm vertraut, der braucht auch keine Angst zu haben, in seinen Bedürfnissen zu kurz zu kommen. „Dann wird euch alles andere dazugegeben.“
Christen in der Nachfolge Jesu sind nicht aller Sorgen ledig, sondern sie sind um das Richtige besorgt. Wer sich etwa um Benachteiligte und Schwache kümmert, der arbeitet mit am Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit.
In den Ferien kann uns diese Botschaft eher erreichen als sonst. Jetzt, wo wir nicht so eingebunden sind in die vielen Zwänge des Alltags. Wo wir mehr Zeit und Muße haben, über unsere Zukunft nachzudenken, klarer zu erkennen, was wir wirklich brauchen.
Und wer weiß: vielleicht kann uns die Bergpredigt dann sogar beim Kofferpacken helfen...

https://www.kirche-im-swr.de/?m=4053
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