Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Die katholische Kirche macht nicht mit beim Kampf gegen den Rechtsextremismus.“ So oder so ähnlich konnte man es neulich in den Zeitungen lesen. Was ist passiert? Da hat die Landesregierung in Mainz eine Aktion gestartet: „Gemeinsam gegen Rechts“. Kernstück ist dabei ein Papier, das die Gesellschaft zur Abwehr rechtsextremer Positionen aufruft. Nein zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus. Unterstützt wird die Aktion von Parteien, Verbänden und der evangelischen Kirche.
Die katholischen Bischöfe im Land haben nicht unterschrieben. Sind die Oberhirten also auf dem rechten Auge blind? Nein, das sind sie nicht! Warum – so fragt die katholische Kirche – beschränkt sich die Aktion auf den Extremismus von Rechts? Radikale Feinde der Demokratie gibt es auch in anderen Lagern. Linksextreme Gruppen und fanatische Islamisten gefährden unsere Freiheit genauso wie die unbelehrbaren Neonazis. Das belegen die aktuellen Berichte des Verfassungsschutzes.
Warum dann also nicht eine Aktion gegen jede Form des Extremismus? Alle Diktaturen sind menschenverachtend. Nazis und Kommunisten versprachen gleichermaßen das Paradies auf Erden. Man müsse nur für die richtige Rasse bzw. die richtige Klasse kämpfen. Das Ergebnis war die Hölle. Millionen von Menschen verloren ihr Leben, weil sie nicht in das Schema der braunen und roten Machthaber passten. Gleichschaltung, Terror und Mord waren und sind Kennzeichen aller totalitärer Staaten.
Wenn die katholische Kirche daran erinnert, dann weiß sie, wovon sie spricht. Überzeugte Christen gehörten immer zu den Verfolgten, im „Dritten Reich“ genauso wie in kommunistischen Ländern oder in islamischen Gottesstaaten.
Wie wäre es, wenn man in Mainz die „Aktion gegen Rechts“ erweitern würde? Zivilcourage ist nötig gegen alle Feinde der Freiheit, ganz gleich, aus welcher Ecke sie kommen.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=4051
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