SWR3 Gedanken

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Heute abend in Rom, am Vorabend des Festes Peter und Paul:
Papst Benedikt der XVI. eröffnet feierlich das Paulus-Jahr,
zu dem die katholische Kirche alle Christen einlädt –
ausdrücklich auch die nicht-katholischen Kirchen.
Na klar – die Briefe, die Paulus aus Tarsus in Kilikien
an verschiedene Christengemeinden geschrieben hat,
ist zusammen mit den Evangelien immer noch die gemeinsame Basis
bei allen Unterschieden zwischen den christlichen Kirchen.
Also: ein PaulusJahr für alle Christinnen und Christen –
aber was soll das wirklich bringen?
Viele Menschen werden nach Rom wallfahren –
da ist ja erst kürzlich ein Grab ausgegraben worden,
in dem der Apostel Paulus vielleicht wirklich begraben ist oder war.
Es gibt sogar Nachrichten,
dass man auch in Tarsus in Kilikien, in der stark islamischen Türkei,
den Paulus verehren kann – in einer früheren Kirche,
die heute als Museum dient.
Na gut, wer gern unterwegs ist, soll also wallfahren.
Ich finde es wichtiger, dass mehr von Paulus und von seinem Glauben
überall wieder lebendig wird – am liebsten auch im Alltag.
Nicht unbedingt seine seltsame Haltung gegenüber Frauen.
Aber doch zum Beispiel so eine Grundhaltung,
wie er sie im Brief an die Gemeinde in Philippi beschreibt:
“Seid bescheiden
und achtet den Bruder oder die Schwester mehr als euch selbst.“
Das wäre doch was – ich stelle mir eine Gesellschaft vor,
in der wir alle das tun würden: Die andere und den anderen
höher achten, also für wichtiger halten als mich selbst;
ihnen den Vortritt lassen, statt den eigenen Vorteil zu suchen…
Muss das ein Traum bleiben? Eigentlich nicht, wenn nur
möglichst viele in diesem Paulus-Jahr den Paulus wirklich ernst nehmen
und das ernsthaft in die Tat umsetzen,
was er über das Zusammenleben der Christenmenschen schreibt:.
Habt im Umgang miteinander stets vor Augen,
was für einen Maßstab Jesus Christus gesetzt hat

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