SWR3 Gedanken

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Weltmeister sind wir schon – die Frauen jedenfalls.
Und am Sonntag ist die EuropaMeisterschaft überstanden -
weitestgehend unverletzt für die meisten.
Selbstverständlich ist das ja keineswegs.
Die genauen Zahlen für die EM in Österreich und der Schweiz
werden die Statistiker noch ausrechnen.
Für die Weltmeisterschaft 2006, gern Sommermärchen genannt,
ist sie beeindruckend:
durchschnittlich 18 Fouls von deutschen Spielern hat es da gegeben –
pro Spiel. Vom so genannten „leichten“ Foul – bis zur Blutgrätsche.
Die Fußballverbände tun zwar alles Mögliche,
um der Fairness auf dem Rasen wieder mehr Chancen zu geben.
Scheint aber schwierig zu sein.
Trainer und Spieler legen sich eine Unterscheidung zurecht:
Faire Fouls – das wären die taktisch eingesetzten.
Trainer verlangen die oder loben die Spieler wenigstens hinterher dafür.
Nur die unfairen, also die brutalen Fouls – die lehnen die meisten ab.
Ein Sport-Wissenschaftler hat das herausgefunden;
und der hat übrigens nicht etwa bei den Profi-Fußballern geforscht.
So geht das schon im Bereich der Jugendmannschaften!
Foulen lernen Kinder im Verein, sagt der Forscher; Beweis:
Je länger ein Jugendlicher schon in der Mannschaft spielt,
desto leichter geht er auch schon mal absichtlich unfair auf den Gegner los.
Faire Fouls – Widerspruch in sich, nennt man solche Wort-Verdrehungen .
Eure Rede sei Ja Ja oder Nein Nein, hat Jesus gesagt.
Der hat Klarheit gefordert und Deutlichkeit.
Die Wortverdreher machen den Fußball schlecht - auch in diesen Tagen.
Wer eben so spielt oder das fördert, verdirbt es eigentlich allen.
Die anderen, die fairen, die gibt es ja auch;
noch sind sie in der Mehrheit, sogar im bezahlten Fußball.
Damit das so bleibt, muss sich was verändern, schon beim Nachwuchs.
Spielen, ohne siegen zu müssen – schon gar nicht um jeden Preis;
Fairplay üben – etwas altmodisch formuliert hieß das:
Nächstenliebe lernen!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3961
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