SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz. Der große Reformator Martin Luther, der dies gesagt haben soll, pflegte mitunter eine derbe Sprache. Ähnliches mag auch den Verantwortlichen unseres abstiegsbedrohten Fußballclubs durch den Kopf gegangen sein. Lauterer Herzblut stand nämlich auf den Fanschals, die manche hier in Kaiserslautern vor einigen Wochen mit sich herumtrugen. Die Imagekampagne traf wirklich mitten ins Herz der Fans, denn nicht nur die Mannschaft, sondern auch manch eingefleischter Anhänger war da schon ziemlich verzagt und mutlos und bedurfte dringend eines Motivationsschubs.
Wenn wir unser Herz so richtig an etwas hängen, dann geben wir ja nicht nur etwas von uns, sondern möchten auch etwas zurück bekommen. Wir wollen uns mitreißen, begeistern, aber auch verzaubern oder trösten lassen, je nachdem. Egal ob im Fußballstadion, im Konzertsaal oder beim Engagement im Verein. Selbst im Job geht auf Dauer auch mit noch so viel Geld nichts, wenn sich einer nicht auch ernst genommen und wertgeschätzt fühlt. Als Mensch und nicht nur als namenlose Kostenstelle im Unternehmen. Motivation braucht andere Quellen. Wir Kirchenleute wissen das nur allzu gut. Unzählige Menschen engagieren sich bei uns schließlich ehrenamtlich, stellen ihre Fähigkeiten und ihre freie Zeit zur Verfügung. Ohne sie wäre Kirche überhaupt nicht mehr denkbar. Die Wenigsten freilich würden es tun, wenn nicht auch Sie etwas dafür bekämen. Zum Beispiel das belebende Gefühl, mit den eigenen Fähigkeiten und mit viel Herzblut immer wieder etwas Positives bewirken zu können.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3863
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