SWR3 Gedanken

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Come together, kommt zusammen – das war mal ein Werbeslogan für Zigaretten. Raucher erleben das inzwischen unfreiwillig in ihren abgetrennten Raucherecken. Im großen Stil könnte der Slogan aber nun wieder über den nächsten drei Fußballwochen stehen. Fast noch wichtiger als die Ergebnisse ist vielleicht, dass da Menschen zusammenkommen, die ein Fußballfest miteinander feiern wollen, egal wer sie sind und woher sie kommen. Klar, die Fanmeilen von vor zwei Jahren wird es hier nicht geben und ganz so bunt wird es auch nicht zugehen. Die Menschen aus Trinidad oder Togo, aus Australien oder Saudi-Arabien werden verständlicherweise fehlen.
Trotzdem wünsche ich mir, dass ein wenig vom Sommermärchen 2006 auch diesmal zu spüren sein wird. Hier in der Stadt etwa war damals vier Wochen lang Fußball in der Tat die schönste Nebensache. Die Hauptsache war ein Fest der Kulturen, friedlich und fröhlich. Multikulti mal im besten Sinn, weil es etwas gab, das alle verband und kulturelle Unterschiede zur Nebensache machte. Einen kleinen Vorgeschmack des Himmels, hat das damals jemand euphorisch genannt. Was genau er damit meinte, weiß ich nicht mehr. Vielleicht ja einen kleinen Vorgeschmack auf jene Verheißung, die der Prophet Jesaja hinterlassen hat. Dass am Ende der Tage nämlich die Völker aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommen werden. Und dann, so heißt es dort weiter, schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen (Jes 2,2-4). Das wäre tatsächlich der Himmel und dauert wohl noch ein bißchen. Aber drei Wochen Vorgeschmack im Fußballhimmel wären für den Anfang ja auch nicht schlecht.


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