SWR3 Gedanken

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Jetzt ist es amtlich: der älteste Baum der Welt steht in Schweden. Er wurde zwar schon 2004 entdeckt, aber erst jetzt hat ein Labor mit Hilfe der C-14-Methode das Alter genau bestimmen können. 9.950 Jahre alt ist die Fichte und steht auf dem Fuluberg in Zentral-Schweden.
Bäume haben seit Urzeiten eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Vielleicht weil sie uns Schatten, Sauerstoff und Holz spenden. Sie gelten aber auch als Symbol des Lebens und der Weisheit. Im Buddhismus z.B. gibt es den „Baum der Erleuchtung“ als idealen Ort zum Meditieren.
Im Christentum kennen wir den „Baum der Erkenntnis“ aus der Geschichte mit Adam und Eva. Der Baum steht in der Mitte des Paradies-Gartens. Wer von seinen Früchten isst, so heißt es, wird erkennen was gut und was böse ist.
Für Adam und Eva eine große Verlockung. Sie entscheiden sich schließlich, vom Baum zu essen. Aber sie werden nicht etwa so weise wie Gott, sondern sie bemerken plötzlich, dass sie nackt sind. Gewissermaßen erkennen sie sich selbst.
Die Erzählung von Adam und Eva will uns vielleicht sagen: wir Menschen haben ein Selbstbewusstsein. Wir können unseren Verstand benutzen und frei entscheiden. Wir werden also nicht nur von Instinkt oder Trieben gesteuert und haben damit allen anderen Geschöpfen etwas voraus. Allerdings sind wir damit auch verantwortlich für das was wir tun.
Die uralte Fichte auf dem Fuluberg in Schweden ist nun gewiss nicht der Baum der Erkenntnis. Aber vielleicht können uns solche erhabenen Naturdenkmäler ja ab und zu daran erinnern, wer wir sind: Freie Menschen -aber auch verantwortlich für die großartige Natur in der wir leben. https://www.kirche-im-swr.de/?m=3773
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