SWR3 Gedanken

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Was heißt eigentlich Advent? Frage an die Konfirmanden. Und einer hat auch gleich eine Antwort parat: Advent ist die Abkürzung von Adventure. Das englische Wort für „Abenteuer“. Hohoho, lachen die anderen. Was hat den Advent mit Abenteuer zu tun?
Wer Abenteuer sucht, geht Bungee-Jumpen. Oder macht einen Survival-Urlaub am Nordpol. Oder geht am 23. Dezember einkaufen. Das sind Abenteuer. Wo es schrill und laut zugeht, wo es spannend und spektakulär ist. Aber der Advent? Der ist doch ruhig und besinnlich. Und so ganz und gar nicht abenteuerlich.
Und dennoch: Vielleicht hat der Advent wirklich ein Abenteuer zu bieten, das man sonst nirgends auf der Welt findet. Wenn man sich richtig auf ihn einlässt. Denn eigentlich kommt das Wort „Advent“ aus dem Lateinischen und heißt „Ankunft“. Im Advent warte ich auf die Ankunft Gottes. In unserem Leben. In meinem Leben. Und wenn ich Gott da begegnen will, muss ich mich zunächst einmal auf den Weg zu mir selbst machen.
Wer bin ich eigentlich? Gute Frage. Bin ich diejenige, die alle in mir sehen? Oder gibt es einen Menschen jenseits der Erwartungen? Wäre es nicht abenteuerlich herauszufinden, wer eigentlich in meiner Haut steckt? So dass ich mich wirklich wohl darin fühle?
Wo will ich hin? Gute Frage. Lasse ich mich nur bewegen wie ein Hamster im Rad? Oder wäre es Zeit für eine Weichenstellung? Wäre es nicht abenteuerlich aufzubrechen? Zu neuen Horizonten aufzubrechen? Mit neuen Zielen im Gepäck?
Welcher Stern soll mich leiten? Gute Frage. Laufe ich jedem Glitzerding hinterher, das mehr Schein als Sein ist? Oder gibt es einen roten Faden, eine klare Richtschnur für mein Leben? Wäre es nicht abenteuerlich, in all dem Geglitzer den klaren Stern zu finden, der mich zum Ziel führt? Der schon einmal Könige zu einer Krippe führte?
Abenteuer über Abenteuer. Nicht schrill, sondern still. Aber auf alle Fälle ziemlich spannend. Und für diese Art von Adventure-Reise ist der Advent in der Tat die ideale Zeit.
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