SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Eine Hörerin hat mir folgenden Spruch zugeschickt: Gott gibt auf eine Bitte nur 3 Antworten: 1. Ja. 2. Noch nicht. 3. Ich habe etwas Besseres für Dich.
Interessant. Und hat mir irgendwie gefallen, denn es ist doch so: An Gott werden, so man an ihn glaubt, natürlich viele Bitten gerichtet. Und das ist auch gut so. Denn er wird ja meistens als allmächtig und vor allem als wohlwollend angesehen. Nun ist es aber schon so, dass manche Bitten erfüllt werden und manche eben nicht. Denn Gott ist keine Wunscherfüllungsmaschine, die auf „bitte, bitte“ eine Erfüllung rausrattert. Das wäre eine Art Magie, die auch Gott nicht ernst nimmt. Was also tun mit meinen Wünschen? Wie umgehen mit meinen Sehnsüchten und Träumen? Wie mir Gott vorstellen im Hinblick auf die Bitten, die ich an ihn richte?
Der Spruch der Hörerin gibt auf diese Frage eine wunderbare Antwort. Denn ein Nein findet sich nicht in diesen Antworten auf meine Bitte. Entweder ein Ja, wenn das was ich mir wünsche gut ist oder es denn sein soll. Oder ein Noch nicht, das heißt, dass ich warten muss, Geduld haben muss, weil sich manches im Leben eben erst entwickeln muss. Oder Gott antwortet auf meine Bitte, ich habe noch etwas besseres für dich.
Ist das nicht eine wunderbar sanfte Art, Nein zu sagen? Eine wohlwollende Art mich auf den Weg zu bringen? Auf einen Weg der Erkenntnis. Der Erkenntnis dass ich mich nicht verbeißen soll, wenn etwas nicht klappen kann oder klappen will. Weil, wenn ich mich zu sehr darin verbeiße ich die Türen nicht sehe, die sich durch eine verschlossene öffnen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3566
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