SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

„Papa?“, Klaus tastet sich an die Kellerwand. Da steht er in der feuchten Dunkelheit des Kellers und traut sich keinen Schritt mehr vor noch zurück. „Papa?“
Dabei hatte Klaus extra noch den letzten Schluck in der Flasche gelassen. Und doch musste natürlich er mal wieder in den Keller, eine neue Flasche Saft holen. Super. Immer er. Immer die Kleinen. Er also runter. Vergisst aber, das Licht anzumachen und kaum ist er unten, fällt die Kellertür hinter ihm zu.
Jetzt steht er hier. In dieser schrecklichen Dunkelheit. Er wagt kaum noch zu atmen. Er hat Angst. Er fängt an zu weinen.
„Papa?!“ ruft er hoffnungsvoll. „Papa?!“ er ruft lauter. Die Angst wird größer. Die Dunkel-heit im Keller wird furchtbar. Erdrückend.

Da hört er Schritte auf der Kellertreppe. Klaus lauscht den näherkommenden Tritten. Die kennt er, das ist sein Papa. schon macht die Tür auf und schaltet das Kellerlicht ein:
(vorwurfsvoll) „Klaus, wie oft soll ich es dir noch sagen: Mach das Licht an, wenn du in den Keller gehst. Klar?!“
Spricht’s und geht. Verschwindet wieder nach oben. - Und Klaus? Klaus steht im – nun hell erleuchteten Keller – und weint. Immer noch.
Klaus hat wohl mehr gebraucht als nur Licht!

„Ich bin das Licht für die Welt“, hat Jesus einmal gesagt,
„Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Le-ben.“
Und dieses ‚Licht des Lebens’, das ist nicht nur eine Glühbirne in einem dunklen Keller, sondern das Licht des Lebens, das ist:
Ein Freund, der da ist, wenn du ihn brauchst,
Arme, die dich halten,
Füße, die vor dir hergehen,
Hände, die nach dir tasten, damit du nicht verloren gehst.
ein Kopf, der dich daran erinnert, das Licht doch einfach anzumachen,
und ein Herz, das dir sagt: „Ich bin da. Du bist nicht allein.“
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