SWR3 Gedanken

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„Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland ge-führt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“

Die meisten kennen ja die Zehn Gebote.
Wenn man mal genauer überlegt, fallen einem auch meist direkt mindestens drei ein: Du sollst nicht lügen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht töten.
Fast nie fällt einem das erste Gebot ein:
„Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus der Knechtschaft in Ägypten herausgeführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Das klingt nach einem kleinen egoistischen Neider als Gott, der noch nie etwas gehört hat von ‚Konkurrenz belebt das Geschäft’ oder zumindest von so populären Attributen wie ‚Teamfähigkeit’ : Das erste, was der sagt, ist:
Ich, ich, ich – und keinen anderen neben mir...
Aber halt! Da war noch was:
„Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägypten, aus der Knechtschaft herausgeführt hat“.
Also ‚herausgeführt’ hat mich noch niemand aus Ägypten – ich war ja auch noch nie nicht einmal da gewesen – noch nicht einmal zum Urlaub! Und: aus welcher Knechtschaft bit-te?
Für die Damen und Herren der Bibel ist das klar:
Ganz am Anfang der Geschichte Gottes mit den Menschen gelangen die in Gefangen-schaft in Ägypten, müssen in Arbeitscamps als Sklaven schuften: Steinquader schleppen für den Bau der tollen Pyramiden;
die Bibel erzählt, wie Gott die Tränen, das Blut, den Schweiß der Sklaven sieht und ihnen einen Retter schickt: Mose;
Mose führt die Sklaven – mit Hilfe Gottes natürlich! – in die Freiheit.

Der Anspruch, der einzige Gott zu sein ist vielleicht nicht ganz unberechtigt - schließlich hat er doch in Not geholfen! –
Den Satz: ‚Ich bin dein Gott’ kann ich auch so lesen: Ich bin dein Gott, das verspreche ich dir; egal, was kommt.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3552
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