Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage…“
Eines der bekanntesten Zitate der Weltliteratur, von William Shakespeare, aus dem Hamlet, dritter Aufzug, erste Szene.
Wissen Sie auch, wie es weitergeht?

„Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand zu enden? Sterben - schlafen -
Nichts weiter! Und zu wissen, dass ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, 's ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben - schlafen -
Schlafen!“

Ja, so geht’s mir auch immer mal und ich glaube ganz vielen anderen Menschen auch. Dass man die Nase voll hat und sich fragt, was denn dieses ganze Leben soll. Für viele bedeutet es vom frühen Morgen bis zum späten Abend Arbeit und Hetze. Den einen plagt Krankheit, den anderen die Langeweile. Und Psychologen, Therapeuten und Seelsorger können ein Liedchen davon singen, wie viele Menschen sich den Tod oder den erlösenden Schlaf wünschen, um endlich in Ruhe gelassen zu werden.
„Sein oder Nicht sein“.
Ich weiß nicht, ob Shakespeare Pessimist oder Optimist war, ob ihm sein Lebensglas halb leer oder halb voll erschienen ist. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass er sein Leben ganz ordentlich anzupacken wusste, denn er hat als Autor und Bühnenbesitzer erfolgreich viel Geld verdient. Und die Zahl seiner Komödien lässt eher auf einen fröhlichen Charakter schließen. Aber die „Pfeile und Schleudern des wütenden Geschicks“, die hat er in seinem Leben sicher auch zur Genüge kennen gelernt und unterscheidet sich so nicht im Geringsten von uns. Am 23. April 1616 hat er den „erlösenden Schlaf“ gefunden, auf den Tag genau 52 Jahre nach dem er in diese Welt geboren wurde.
„Sein oder Nicht Sein“
Ein anderer Literat von Weltruf, der Hl. Augustinus beantwortet diese Frage mit seinen Worten so:
„Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, nicht aber um aufzugeben.“


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