SWR4 Abendgedanken

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11JAN2022
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Dieses Jahr hat es keine weiße Weihnacht gegeben. Dieses Jahr war Weihnachten nass. Und auch der Jahreswechsel war eher feucht und triefend. Es war alles nicht so wie erhofft und gewünscht.

Deshalb also Gummistiefel statt Schlitten. Den hätten meine Kinder viel lieber zum Einsatz gebracht. Stattdessen wurde die Matschhose rausgeholt. Zum Glück macht Pfützenspringen auch Spaß und ist zum Glück nicht an ein Alter gebunden. Finde ich.

Ich springe noch immer gerne in Pfützen. Das ist für mich eine tolle Kindheitserinnerung und ein Stück Freiheit, das ich mir gönne.

Heute ist der „Spring-in-eine-Pfütze-und-bespritze-deine-Freunde-Tag“. Dieser Tag wird jährlich am 11. Januar gefeiert. Naja, man muss nicht alles feiern und vor allem nicht an einen Tag binden. Aber dieses Jahr gefällt es mir gut, an solch kleine Freuden erinnert zu werden.

Ich springe grundsätzlich gerne in Pfützen, aber mache dabei nicht meine Freunde nass. Vielmehr springe ich lieber gemeinsam mit Freunden in die Pfütze.

Gerade jetzt am Jahresanfang, an dem ich mir ganz bewusst Zeit für Freunde nehme. Dann gehen wir auch gerne spazieren. Mit den Hunden. Durch den Wald. Und dort gibt es jede Menge Pfützen.

„Regen bringt Segen“, heißt es schon im Volksmund. Und das nun auch im Winter. Weil der Regen das Land befeuchtet, den Grundwasserspiegel steigen lässt und einfach notwendig ist. Jedenfalls in wohltuenden Mengen.

„Regen im Überfluss hast du gespendet, Gott! Dein erschöpftes Land hast du neu belebt.“ (Psalm 68,10)

Regen ist Segen und Regen belebt. Jedenfalls empfinde ich das so. Ich gehe gerne im Regen raus, springe in Pfützen und erfreue mich an den Wassertropfen, die an den Zweigen hängen.

Wenn Regen Segen bringt, dann wird das neue Jahr ein gutes Jahr, fruchtbar und belebt, reich und gesegnet. Vielleicht hängt das auch ein wenig davon ab, was ich daraus mache? Lasse ich mich darauf ein, auch auf das, was ich nicht planen kann oder muss alles noch meinen Erwartungen laufen?

Ich versuche einfach mal, nicht alles zu planen und mir vorzustellen, wie es sein könnte. Vielmehr möchte ich mich überraschen lassen, von dem, was kommt. Es wird so einiges anders kommen als ich es mir vorstellen kann. Aber das kann auch gut sein und wohltuend. So wie Regen am Jahresanfang. Ich möchte mich in diesem Jahr an den Kleinigkeiten des Lebens erfreuen und wenn es mir Spaß macht auch in Pfützen springen.

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