SWR3 Gedanken

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10JAN2022
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Wir haben es immer wieder versucht - und sind doch jedes Mal gescheitert. Christinnen und Christen haben immer wieder im Laufe der Geschichte versucht, perfekt zu leben. Sie haben versucht, vollkommen zu sein, rein und heilig, in Jesu Fußstapfen zu wandeln und ein 100% gottgemäßes Leben zu leben – und sind immer wieder kläglich gescheitert.

Ich denke an diese Christen, wenn ich meine Mitmenschen sehe, für die einzig und allein die perfekte Familie, das perfekte Eigenheim, das perfekte Auto zählen, die einzig und alleine die Beste in der Schule sein wollen bzw. der Erfolgreichste im Büro.

Natürlich, Perfektionismus hat ja auch sein Gutes: ich schätze es, wenn die Musikerin im Konzert ihr Bestes gibt oder der Koch in der Kantine, auf jeden Fall meine Ärztin oder der Feuerwehrmann.

Aber zu viel Perfektionismus ist nicht gut. Es klappt ja auch nicht immer so, wie wir es uns vorstellen. Weil Menschen nicht perfekt sind und weil wir in einer Welt leben, die nicht perfekt ist.

Ich glaube, wir sollten gnädiger sein: gnädiger mit uns und gnädiger mit den Menschen um uns herum. Ja, Dich anstrengen, Dein Bestes geben – aber dann einen Schritt zurücktreten. Denn der Rest liegt nicht mehr in unserer Hand. Das, was wir geben können, ist gut genug!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34625
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