SWR3 Gedanken

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29NOV2021
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Wenn Evelyn Dirani telefonieren will, muss sie erst auf einen Hügel klettern. Denn nur dort hat sie Empfang. Aber das tut Evelyn gern. Weil der Austausch mit anderen für sie lebensnotwendig ist. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Evelyn lebt in Simbabwe und will nie wieder hungrig ins Bett gehen müssen.

Vor ungefähr zehn Jahren fing es an. Immer längere Dürreperioden, in denen kaum etwas wächst. Und dann kommt der Regen. So heftig, dass er alles wegschwemmt. Simbabwe gehört zu den Ländern, die weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Das trifft vor allem die Kleinbauern, die sowieso schon kaum über die Runden kommen. Jedenfalls nicht ohne Hilfe.

Hilfe gibt es. Zum Beispiel von der Organisation TSURO. Vor zwanzig Jahren als Graswurzelbewegung entstanden. Mittlerweile eine Institution mit gut vierzig Mitarbeitenden, die über tausend Kleinbauernfamilien helfen. Damit die ihre landwirtschaftlichen Methoden an die veränderten Klimabedingungen anpassen können. In Schulungen und Workshops. Und eben auch per Handy.

Um solche Initiativen zu stärken, gibt es die Aktion „Brot für die Welt“, die gestern bundesweit gestartet ist. Mit jedem Euro, der gespendet wird, eröffnen sich für Menschen irgendwo in der Welt Perspektiven der Hoffnung. Auch für Evelyn Dirani. Die alle paar Tage auf den Hügel klettert für das gute Gefühl, nicht alleine zu sein.

Advent ist eine gute Zeit, an andere zu denken. An die, die ich kenne. Und vielleicht auch an die, deren Namen ich nicht weiß. Weil jeder und jede in dieser Welt das gute Gefühl haben sollte, nicht alleine zu sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34360
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