SWR3 Gedanken

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12NOV2021
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Streicheleinheiten müssen es nun nicht gerade sein, aber ein anerkennendes Wort vom Chef, das wäre schon ganz schön. Immer wieder höre ich das, auch von Kolleginnen oder Kollegen. Wertschätzung für die Arbeit scheint in vielen Betrieben - gelinde gesagt - ausbaufähig. Oder wie es hier im Südwesten auch schon mal heißt: Nicht gescholten ist genug gelobt. Das sagt eigentlich alles.

Wenn wir ehrlich sind, dann braucht das ja fast jede und jeder von uns. Zumindest ab und zu. Wer will nicht wertgeschätzt werden? Wer wünscht sich nicht ein nettes Wort oder ein kleines Dankeschön, wenn man das Wochenende geopfert hat, damit die Arbeit pünktlich fertig wird? Wer freut sich nicht, wenn er gelobt wird, weil da was besonders gut gelungen ist? Das Problem ist nur: Dass Anerkennung meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert, steht in jedem Managementratgeber. Aber das schönste Lob nützt am Ende gar nichts, wenn es bloß eine Masche bleibt. Wenn Lob nicht ehrlich ist. Ich glaube nämlich, dass wir Menschen ein feines Gespür dafür haben, ob ein Kollege, eine Vorgesetzte, es wirklich gut mit uns meint. Ob ein nett klingendes, wertschätzendes Wort also bloß etwas ist, was er oder sie in einem Führungskräfteseminar gelernt hat. Oder ob das, was gesagt wird, tatsächlich von Herzen kommt. Ob es mich meint. Nur dann wird es mein Herz nämlich erreichen. Und nur dann baut es auf und motiviert.

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