SWR3 Gedanken

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11NOV2021
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„Wir sollten auf keinen Fall uns jetzt in einen Fatalismus ergeben ... Es ist nicht zu spät.“ Solche Sätze brauche ich gerade ganz dringend. Einer der renommiertesten deutschen Klimaforscher hat das vor ein paar Tagen so gesagt. Angesichts der wolkig-weichen Erklärungen der Industrieländer zum Klimaschutz glaube ich nämlich immer weniger daran, dass wir die Kehrtwende noch rechtzeitig schaffen. Hin zu einer Klimaerwärmung, die auch meinen beiden Kindern noch eine lebenswerte Erde hinterlässt. Von den Menschen in Teilen Afrikas und Asiens ganz zu schweigen.

Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee vom lieben Gott, uns Menschen die Schöpfung ganz anzuvertrauen. Denn pfleglich damit umgegangen sind wir ja leider eher selten. Aber jetzt stehen nun mal wir in der Verantwortung. Und wir müssen die Kurve kriegen. Und zwar jetzt! Dass Gott tatkräftig mit anpackt, darauf dürfen wir kaum setzen. Trotzdem glaube ich, dass Gebete in dieser Lage nicht nutzlos sind. Sie werden zwar weder die Temperaturkurve senken, noch Unwetter verhindern. Aber sie könnten mir helfen, meinen Lebensstil zu ändern. Vorausgesetzt natürlich, ich will das auch. Denn jede große Veränderung ist unbequem, schafft Unsicherheit, schürt Ängste. Und dann zu wissen, dass ich dabei nicht allein bin, das tut einfach gut. Gebete machen keine Energiewende. Aber manchmal machen sie Mut. Es ist noch nicht zu spät.

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