SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

10NOV2021
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Leuchttürme faszinieren mich. Schon seit ich Kind war. Wenn ich im Urlaub auf einer Nordseeinsel bin, dann stehe ich manchmal abends draußen und betrachte den scharfen Lichtstrahl, der die ganze Nacht über die Insel kreist. Und der ja draußen auf dem Meer noch viele Kilometer weit zu sehen ist. Dass auch in Zeiten von Satellitennnavis die oft alten Leuchttürme noch nicht ganz überflüssig geworden sind, das finde ich faszinierend.

Klar, so ein Hightech-Navi, das bringt mich fast zentimetergenau ans Ziel.  Aber groß nachdenken muss ich dabei nicht mehr. Nur stumpf der Route folgen, die mir das Gerät diktiert. Superpraktisch, wenn ich im Auto unterwegs bin. In meinem Leben aber will ich das nicht. Da wäre so ein Leuchtturm schon das passendere Bild. Denn der gibt dem Kapitän, der in der Dunkelheit nichts mehr sehen kann, ja nur eine Orientierung. Zeigt ihm an, wo es gefährlich ist und wohin er auf keinen Fall steuern sollte. Die richtige Route ins Ziel aber, die muss er trotz allem selber navigieren. Genau das möchte ich auch. Und dafür brauche ich manchmal auch Leuchtfeuer, die mir Orientierung geben. Zum Beispiel, wenn ich mal den Durchblick verloren habe. Das können dann Menschen sein, Geschichten, oder Ereignisse, die mir im Leben passieren. Für mich gehört auch mein Glaube dazu. Orientierungspunkte, nicht mehr. Aber ganz wichtig, um mit ihnen meinen ganz eigenen Weg zu finden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34234
weiterlesen...