SWR3 Worte

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27OKT2021
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Christiane Lutz ist Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung. In einem Artikel denkt sie über den Glauben nach. Sie schreibt:

 

„Menschen, die behaupten, Gott könne es nicht geben, sind mir suspekt. Für wie allwissend muss man sich halten, das verkünden zu können? Ich plädiere für mehr Demut. Nur weil unsere Gehirne nicht in der Lage sind, sich bestimmte Dinge auch nur vorzustellen oder sogar Beweise zu erbringen, heißt das doch nicht, dass sie nicht existieren. […]

Mein Vater sagt es so: `In der Geburt, in der Liebe, im Tod, da steckt doch überall ein riesiges Geheimnis dahinter, ein Zauber, der unerklärlich ist. Die Menschen spüren das - und wollen das spüren.´ […]

Glaube, das ist, wenn ich Ideen nicht belegen kann. Glaube ist Vertrauen, Trost, Ärger und Arbeit. Am Ende ist Glaube vielleicht nicht mehr als sich zu weigern, die Welt ausschließlich in mathematische Formeln zu packen. Und dabei, glaube ich, bleibe ich.“

 

Aus: SZ-Magazin Nr. 13/2021, Artikel: Wer´s glaubt. Ein Plädoyer für den Glauben, Digital-Abo.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34160
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