SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Heute morgen setzen sich überall im SWR3-Land festlich gekleidete Menschen in Bewegung. Sie besuchen die katholischen Kirchen, um dort mit den Kindern zu feiern, die heute ihren großen Tag, ihr Fest haben. Tausende Kinder nehmen nämlich heute morgen zum ersten Mal am Abendmahl teil. Jesus selber hat es damals als das Zeichen der Gemeinschaft mit ihm eingesetzt. Den Weißen Sonntag nennen wir Katholiken diesen Sonntag nach Ostern auch. Der Name reicht in die Anfangszeit der Kirche zurück. Damals wurden die erwachsenen Taufbewerber nämlich in der Osternacht getauft. Die weißen Gewänder, die sie dabei anlegten, zogen sie erst am folgenden Sonntag, dem Weißen Sonntag eben wieder aus.
Heute kommt am Weißen Sonntag oft eine ziemlich bunte Gruppe in unseren Kirchen zusammen: Regelmäßige Kirchgänger neben solchen, die nur heute mal dabei sind. Tiefgläubige Gemeindemitglieder neben Menschen, die sich ihres Glaubens alles andere als sicher sind. Menschen aus dem oberen Drittel der Gesellschaft neben solchen, die eher am Rand stehen. Kurzum: Eine ungewöhnliche Gemeinde über die so manch besonders Frommer schon mal die Nase rümpft. Und doch spiegelt sich darin genau das wieder, was Jesus selber wichtig war. Denn er ging damals nicht zuerst zu den Etablierten und Frommen, sondern schaute auch auf jene, die am Rand standen: Die Zweifler und Sünder, die Untergebutterten und die Schräg-Angesehenen. Gerade mit ihnen suchte er immer wieder die Gemeinschaft im Mahl und er ist es letztlich auch, der heute morgen alle einlädt. Alle - egal, wer sie sind und woher sie kommen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3411
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