SWR3 Gedanken

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20OKT2021
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Ich liebe die Premiumwanderwege Schwäbische Alb! Ich finde diese Wanderwege einfach super: an jedem zweiten Baum ist ein Hinweisschild, an jeder Kreuzung steht ein Wegweiser „8,9 km bis zum Ziel, 1,3 km bis zum nächsten Aussichtspunkt“. Und an den Aussichtspunkten laden Bänke oder gar Liegen zum Verweilen ein. So kann man ganz entspannt die Wälder um Nürtingen entdecken oder die Täler um Zwiefalten. Ich lag auf einer Liege, zu meinen Füßen Seeburg und dachte, schade, dass es im Leben nicht immer so einfach ist. Wie schön wäre es doch, wenn man auf seinem Lebensweg, wenn Entscheidungen anstehen, auch so Schilder und Wegweiser hätte: hier bitte links abbiegen und nun weiter geradeaus, in zwei Kilometer steht eine Bank zum Ausruhen!

Es gibt ja Menschen, die jede Entscheidung abwägen, Pro und Contra auflisten. Ich glaube, das ist der Versuch sich selbst gute Wegweiser zu bauen. Andere gehen ihren Lebensweg nach dem Motto „Augen zu und durch“. Die scheinen gar keine Wegweiser zu brauchen, weil da, wo sie lang gehen wollen, eh noch niemand war. Manche entscheiden sich, die gut angelegten, breiten Wege zu gehen, weil sie sich da sicherer fühlen.

Ich gehöre zu denen, die sich im Leben eher so durchwurschteln. Ich glaube an Gott, aber ich glaube nicht, dass Gott meinen Lebensweg fest geplant hat. Ich bin davon überzeugt, dass Gott es gut mit mir und meinem Leben meint. Aber welchen Weg ich einschlage, das liegt in meinen Händen. Wobei, wenn ich es so bedenke, Gott hat mir immer Hilfen in meinem Leben geschickt: Menschen, die mir einen Rat mit auf den Weg gegeben haben, oder Menschen, die mir bei meinen Entscheidungen geholfen haben, oder Menschen, die einfach nur für mich da waren. Das ist zwar nie so wunderbar übersichtlich wie die Premiumwanderwege Schwäbische Alb, aber ja, Gott hilft, damit ich mich nicht verlaufe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34100
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