Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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07OKT2021
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Das ist wohl eines der ganz großen Themen im Leben: Dass das Leben glückt und gelingt. So stehe ich jeden morgen auf. In der Hoffnung, dass es ein guter Tag wird. Ein Tag, der mich beglückt und zufrieden macht.

Davon erzählen in der Bibel auch die sogenannten Seligpreisungen. Sie buchstabieren aus, was Glück heißen kann. Sie alle fangen mit einer Formel an: "Selig sind." Das gibt’s auch heute noch. "Ich bin selig", das meint: es ist alles gut, perfekt, ich bin rundum zufrieden.

"Selig sind", das lässt sich also übersetzen mit »Glücklich sind«. Glücklich dürfen nach den Seligpreisungen vor allem die Menschen sein, die in schwierigen Umständen leben: „Selig die Armen! Selig die Trauernden! Selig, die Gerechtigkeit suchen!“ heißt es. Das ist schon merkwürdig. Denn gerade die Armen oder Trauernden haben ja eigentlich wenig Grund, glücklich zu sein.

Doch die Seligpreisungen liefern auch eine Begründung. Selig sind all diese Menschen, weil ihnen das Reich Gottes gehört. Reich Gottes steht hier für ein Leben, in dem eben Armut, Hunger, Trauer und Ungerechtigkeit an ihr Ende kommen. Doch dieses Glück fällt nicht einfach so vom Himmel. Der Zuspruch „Selig sind“ fordert auch auf, Gerechtigkeit zu suchen, barmherzig zu sein, Frieden zu stiften.

So kommen zwei Aspekte in den Blick. Zum einen: Gott sagt Menschen Glück zu. Zum anderen: Das Glück ist ungleich verteilt. Es gibt Arme, Flüchtlinge, Trauernde. Deshalb kommt es auch auf mich an. Weil Glück mehr ist als Privatsache. Glück, das sagen die Seligpreisungen, ist für alle da – und besonders für die, die sonst kein Glück erfahren.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=34033
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