SWR3 Gedanken

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27SEP2021
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Gäste sind ein Segen, das ist mir im letzten harten Lockdown klargeworden. Das war nämlich eine der Sachen, die mir am meisten gefehlt haben: Gäste zu haben bei uns am Küchentisch. Zum Essen, zum Spielen oder auf einen Kaffee.

In der Bibel ist Jesus auch häufig bei Leuten zu Gast. Bei Zachäus hat sich Jesus sogar selbst eingeladen. Vielleicht hat er gedacht: der braucht das jetzt besonders, dass ich ihn mal besuche. Zachäus ist überall ziemlich unbeliebt. Aber Jesus sucht sich gerade ihn aus. Die beiden reden lange. Wie das Gespräch der beiden verlaufen ist, weiß niemand, aber Zachäus hat danach sein Leben verändert. Und zwar zum Guten hin.

Dieses Bild gefällt mir. Gäste bringen meistens neue Ideen und interessante Perspektiven mit. Dadurch kann sich was bei mir verändern. Auch wenn wir mal anderer Meinung sind, dann werde ich herausgefordert, mich auf eine neue Sichtweise einzulassen. Und wenn wir gemeinsam am Tisch sitzen und uns Geschichten erzählen, diskutieren und lachen, dann ist da Leben in der Bude. Und darin kann ich so ein Stück von Gott entdecken. Mit Gott verbinde ich auch Leben und Veränderung.

Ich bin überzeugt, dass mit jedem Gast, den ich habe, auch Gott bei mir daheim vorbeischneit. Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit: So schön es auch ist Gäste zu haben, ich kann sie nicht am Küchenstuhl festbinden, so dass sie für immer bleiben. Genauso geht es mir auch mit Gott. Ich kann aber immer wieder neu einladen „Komm doch vorbei! Würde mich freuen!“.

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