Anstöße sonn- und feiertags

Anstöße sonn- und feiertags

19SEP2021
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Nächsten Sonntag ist die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag. In den Medien wird seit Wochen eifrig diskutiert. Politische Positionen klargestellt. Um die besten Strategien gestritten. Keine Frage: Politikerinnen und Politiker sind gefordert. So viele weitreichende Entscheidungen, die es zu treffen gilt. So viele Aufgaben, die zu bewältigen sind: Das Klima, die Pandemie, die soziale Spaltung, die Friedenssicherung. Und jede Menge mehr.

Wer hat da die richtigen Konzepte? Gibt es die überhaupt? Und sicher müssen nach der Wahl Kompromisse ausgehandelt werden, um überhaupt eine Regierung zu bilden. Oft macht sich da Enttäuschung und Skepsis breit.

Und doch: Für mich bleibt es selbstverständlich, zu wählen. Denn die Freiheit und die Würde in unserem Land realisieren sich in den demokratischen Wahlen.

Der Moraltheologe Stephan Goertz sagt: „Jede und jeder ist durch das Wählen Mitglied eines Wir, das sich selbst regiert“. Und weiter: „Eine demokratische Verfassung ist eine Staatsform, die der Würde des Menschen gerecht wird.“*

Ich bin dankbar in einem demokratischen Staat zu leben, der die Würde des Menschen achtet und schützt. Auch wenn nicht alles problemlos läuft. Auch wenn um diese Würde immer wieder neu gerungen werden muss. Auch wenn nach der Wahl wieder neu verhandelt, gestritten, entschieden werden muss, um diesem Wert gerecht zu werden.

Aber das müssen nicht nur jene, die sich zur Wahl stellen. Dazu müssen wir alle beitragen, auch mit unserer Stimmabgabe. Als ein Statement der Freiheit und der Würde, die uns als Menschen zukommt.

 

* Stephan Goertz, in: „Glaube und Leben“ vom 29. August 2021, S. 11

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33942
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