SWR3 Gedanken

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01SEP2021
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Lanja ist Mutter. Und sie hat ein ganz großes Problem: Denn sie kann ihre Kinder nicht mehr ernähren. Lehm oder Blätter, danach sucht sie in der staubtrockenen Erde Madagaskars. Sie sagt: „Für die Kinder suche ich nach Wurzelknollen, damit ich ihnen irgendwas zu essen geben kann. Es ist ein Kampf. Manchmal klappt‘s und manchmal nicht."* Und wenn es nicht klappt, dann bleiben nur noch Reste von Ledersandalen, Müll der beim Schuster übrig geblieben ist.** Und natürlich krank macht. Verbrannte Schuhreste als letzter verzweifelter Versuch, um nicht verhungern zu müssen. Als mich die Bilder der Reportage erreichen, wird mir schon vom Zuschauen speiübel. 

Die Menschen in Madagaskar erleben gerade die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, ein Grund dafür ist der Klimawandel. Und diese Dürre trifft eine der ohnehin ärmsten Regionen der Welt. Seit drei Jahren hat es im südlichsten Teil Madagaskars nicht mehr geregnet. Die Menschen dort können nichts ernten, auf ihren Feldern ist nur Staub. Lanjas Kinder sind wie sie nur noch Haut und Knochen. Neben Nahrung fehlt auch Trinkwasser.

Mich lässt die Hitze in Madagaskar als Erdenbewohner, aber auch als Christ nicht kalt. Denn auf die Frage, wo ich Gott in der Welt finden kann, hat Jesus in der Bibel mal gesagt: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu Essen gegeben.“ Die aktuelle Hungersnot und ihre Ursachen sind menschengemacht. Und deshalb können wir Menschen das -  wenn wir jetzt die Hilfsorganisationen vor Ort unterstützen - auch ändern.

*https://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-15-07-2021/klimawandel-hitze-und-hungersnot.html

**https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/madagaskar-115.ht

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33829
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