SWR3 Gedanken

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17AUG2021
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Helfen, irgendwie! Das war der erste Impuls, als die Horrorbilder aus dem Ahrtal so richtig im Bewusstsein angekommen waren. Nicht nur unzählige Einwohner, auch viele Winzer dort stehen mit ihren Betrieben nun am Rande des Abgrunds. Einer von ihnen ist neulich gefragt worden, wie die Leute ihn und seine Kollegen nun unterstützen könnten. Seine Antwort: Weine von der Ahr trinken. Das wäre die größte Unterstützung. Das ist noch befriedigender als finanzielle Hilfe.

Als Wahlpfälzer, der gern den Wein aus der näheren Umgebung trinkt, muss ich da nicht lange überlegen. Wenn der nächste Weinkauf ansteht, dann wird es auf jeden Fall Wein von der Ahr sein. Sorry, liebe Pfälzer Winzer, aber das geht jetzt nicht anders. Und, wenn es irgendwann wieder passt, gern auch mal verbunden mit einem Kurzurlaub im Ahrtal, warum nicht bei einem Weingut.

Die Antwort des Winzers hat mir aber noch etwas deutlich gemacht. Und das gilt für die gebeutelten Menschen von der Ahr ähnlich wie für jene in den armen Ländern der Erde. Unbürokratische Hilfe ist immens wichtig in der akuten Not und jetzt beim Wiederaufbau. Aber auf Dauer möchte keiner auf fremde Hilfe angewiesen sein. Viel besser und befriedigender ist es, den Menschen ein sicheres Einkommen zu ermöglichen. Durch faire Handelsbedingungen mit armen Ländern oder jetzt hier bei uns zum Beispiel mit Wein von der Ahr.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33760
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