SWR3 Gedanken

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06AUG2021
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Als Fußballprofi hat Sebastian eine tolle Karriere hingelegt. Eine goldene Saison nach der anderen und manchmal sogar bester Mann im Team. Er ist gelobt und gefeiert worden und auch ich war begeistert, wie gut er Fußball spielen kann. Aber irgendwann ist er von der Bildfläche verschwunden. Sebastian hat erlebt, dass die Kehrseite der Erfolgsmedaille eine ziemlich hässliche Fratze sein kann. Der ständige Leistungsdruck hat ihn sogar krank gemacht. Sebastian hat seine Karriere an den Nagel gehängt, denn wenn man irgendwann nur noch als Punktebringer und nicht mehr als Mensch gesehen wird, läuft was gewaltig schief.

Natürlich, Gewinnen fühlt sich super an.

Aber Gewinnen ist nicht alles. Das kommt auch in der Story von Sebastian rüber. Ihm ist klar geworden: Gewinnen ist ein schöner ‚Glücks-Kick‘ für den Moment, aber kein Dauerzustand. Sebastian hat begriffen, dass er nicht nur dann ein toller Typ ist, wenn er tolle Sachen fertig bringt. Sebastian ist wieder in sein Leben vor dem Triumph zurückgegangen. Jetzt geht er hoffentlich einem Job nach, bei dem es um seine Stärken geht, nicht aber um ständigen Erfolg. Und hoffentlich hat er Menschen um sich, die ihn einfach als Sebastian schätzen.

Es gibt einen Spruch, den ich irgendwo mal gelesen habe. Der hebt das, was Sebastian herausgefunden hat, nochmal auf eine andere Ebene, auf die Ebene zwischen Gott und Mensch. Da heißt es: „Ich bin nicht nur gerne bei dir, wenn du gewinnst; sondern besonders gerne, wenn du verlierst.“ – gezeichnet Gott.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33692
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