SWR3 Gedanken

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23AUG2021
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Steffi kümmert sich um solche Fälle wie Jonas. Jonas ist nicht sein richtiger Name. Aber er war mal Konfirmand bei mir. Eines Tages sagte er mir, dass er das nächste Mal nicht wiederkommt. Er würde jetzt von zuhause ausziehen. Und das mit noch nicht einmal vierzehn.

Tatsächlich habe ich erfahren, dass er unter seiner Familie sehr gelitten hat. Für ihn war es die Hölle zuhause zu wohnen. Steffi hat ihn als Sozialarbeiterin da rausgeholt. Natürlich nicht allein, aber sie war diejenige, die immer wusste, was zu tun war.

Und sie hat es zusammen mit den anderen geschafft, dass er auch wieder in eine Konfirmanden-gruppe gegangen ist und zum Schluss doch noch Konfirmation feiern konnte. Anfangs wollte er das nämlich gar nicht. Er wollte mit niemandem feiern, er wollte nur seine Ruhe.

Steffi aber, sie hat es nicht nur geschafft, Jonas wegzuholen von Menschen, die ihm nicht gut getan haben. Sie hat es auch geschafft, ihn zu Menschen zu bringen, die ihm guttun. Sodass er wieder Menschen vertrauen kann. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Als Jesus gefragt wurde, was denn das wichtigste Gebot sei, hat er gemeint: Liebe Gott! Und liebe den Nächsten wie dich selbst. Jesus hatte nicht nur großes Vertrauen in Gott, er hatte auch großes Vertrauen in die Menschen. Dass sie lieben können. Und helfen.

Steffi ist für mich so eine, die das lebt. Auch wenn sie das vielleicht nicht so sagen würde. Aber ich bin ihr sehr dankbar dafür und Jonas auch.

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