Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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10AUG2021
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Jedes Mal vor dem Urlaub fragen sich Menschen: ‚Was nehme ich mit?‘ ‚Was packe ich ein?‘ 

Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich mit dem Flugzeug unterwegs bin und aufpassen muss, dass das zulässige Gewicht eingehalten wird oder zu Fuß und einfach mit Rucksack auf dem Buckel oder mit Zug, Auto oder Campingwagen. Die Frage nach dem, was ich mitnehmen kann, ist – je nachdem – unterschiedlich zu beantworten. Zusätzlich treibt mich immer mehr die Frage um: „Was nehme ich nicht mit?“ Und dabei denke ich nicht an Kleidung, Bücher, Technik oder Nahrung, sondern an ‚Lebens-Mittel‘, und zwar im übertragenen Sinn.

Ich kann mich fragen: „Welche unerledigten Aufgaben lasse ich zuhause?“ „Gibt es Dinge oder Menschen, die mich belasten, wenn ich nur an sie denke? Warum soll es mir nicht möglich sein, diese einfach zuhause zu lassen?“ „Ärger, der mich beschäftigt, Enttäuschungen, die mich nicht loslassen, muss ich das alles mit einpacken?“

Es mag sich verrückt anhören, aber es kann hilfreich sein, wenn ich mir zusätzlich zur Liste mit Sachen, die ich mitnehmen will, auch eine Liste schreibe mit Erinnerungen, die ich bewusst daheimlassen möchte und sie mir vor dem Urlaub dorthin denke, wo sie hingehören:

Ins Büro, ins Geschäft, in die Schule, zu den Kolleginnen und Kollegen, die mir erst in einigen Wochen wieder begegnen…

Auf diese Weise bekomme ich mehr Platz für andere Dinge in meinem Gepäck, das ich mitnehme:

Freude auf das, was kommt. Vertrauen darauf, dass es gute Tage werden können. Lust, Neues zu entdecken. Lust auf Leben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33658
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