Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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30JUL2021
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Regenbögen sind für mich ein Sommersymbol. Ich habe sie schon oft gesehen. Über Bergrücken haben sie sich erstreckt und den Rhein. Ich habe sie aus dem Dachfenstern beobachtet und beim Autofahren entdeckt. Und immer haben mich die Regenbögen zum Lächeln gebracht. Weil sie mein Leben bunt machen. Oft genug trägt mich dann dieses Bild durch den Tag. Ein kräftiger Regenbogen vor einer dunklen Wolkenwand. Das ist für mich ganz biblisch ein Hoffnungszeichen.

Regenbögen flatterten in diesem Sommer auch an Kirchen und in Fußballstadien. Ich habe sie an einem Fahnenmast am Supermarkt gesehen und in Werbeanzeigen. Als Regenbogenfahne. Sie ist das internationale Symbol für vielfältige sexuelle Lebensformen. Kein Wunder. Der Regenbogen steht in vielen Kulturen auf der ganzen Welt für Toleranz und Frieden, für Hoffnung und Vielfalt.

In der Bibel steht der Regenbogen am Beginn einer neuen Zeit. Das Wasser der Sintflut zieht ab. Fast alles Leben wurde zerstört. Und jetzt schließen Gott und Noah, das ist der mit der Arche, einen Bund. Nie mehr, das sagt der Regenbogen, soll Leben vernichtet werden.

Nicht von ungefähr war die Regenbogenfahne lange Zeit auch die Fahne der Friedensbewegung. Der Regenbogen symbolisiert den Frieden zwischen allem, was das lebt und existiert. Er symbolisiert, dass Leben darunter sein soll. In allen Farben und Variationen. In allen Spielarten. Leben ist bunt.

Das fordert heraus. So wie manche anderen Menschen leben, das ist mir fremd. Das betrifft ganz vieles: Partnerschaft, Wertevorstellungen, Familienformen und Hobbies. Aber: Ich muss auch nicht jeden Menschen verstehen und seine Lebensentwürfe nachleben. Der Regenbogen, der sich über die ganze Erde spannt, der sagt mir etwas Anderes: Dass jedes Lebens sein darf. Ganz egal, welche Farben es hat.

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