SWR3 Gedanken

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28JUL2021
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„Zeig mir Deine Wohnung und ich sag Dir wer Du bist“. Ganz oft passt dieser Spruch. Wie eine Wohnung eingerichtet ist, das sagt viel über ihre Bewohner aus. Wohnt da jemand, der gern liest, wohnt da eine Person, die Tiere mag oder wohnt da ein sehr ordentlicher Mensch. Davon sieht man eine ganze Menge, wenn man eine Wohnung betritt.

Wenn ich an die Menschen denke, die ich geliebt habe und die jetzt nicht mehr da sind, weil sie gestorben sind, dann denke ich oft zuerst an etwas aus ihrer Wohnung. Ich sehe ihr schönes Geschirr, erinnere mich an den Geruch im Flur, höre den Klang des Klaviers im Wohnzimmer. Jeder Gegenstand in der Wohnung erinnert mich an schöne Geschichten. Die ich mit ihnen erlebt habe.

Jesus hat mal den Himmel verglichen mit einem riesengroßen Haus mit ganz vielen verschiedenen Wohnungen. Bevor er gestorben ist, hat er zu seinen Freunden gesagt: „Im Haus meines Vaters im Himmel – also im Haus Gottes- da gibt es viele Wohnungen“.
Er meint damit, dass es Platz im Himmel hat und er sagt weiter, dass er dorthin voraus gehen wird und den Platz für sie vorbereiten. Er richtet sozusagen die Wohnungen schon für sie ein, damit alles bereit ist, wenn sie kommen.

Ich mag dieses Bild und stelle mir vor, wie die verstorbenen Menschen, die ich liebe, schon im Himmel wohnen. Wie ihre Wohnungen dort aussehen könnten. Wie es aussehen müsste, damit sie sich auch wohlfühlen. Jedenfalls glaube ich fest daran, dass sie es dort schön haben an dem Ort, den Jesus für sie vorbereitet hat. Das tröstet mich, wenn mir die Wohnungen und ihre Bewohner hier auf der Erde fehlen.

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