SWR3 Gedanken

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25JUL2021
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„Fingerabdruck stimmt nicht überein“. Jetzt im Sommer erscheint diese Meldung öfter auf meinem Smartphone. Weil es meinen Finger nicht erkennt. Ich muss dann umständlich den Code eingeben. Eigentlich ist das ja schön. Mein Fingerabdruck ist einzigartig. Kein anderer kann mein Smartphone mit seinem Finger entsperren. Aber es nervt mich, wenn mein Smartphone meinen Finger nicht erkennt, nur weil der ein bisschen schwitzig ist. Wie es mich auch sonst nervt, wenn ich nicht erkannt werde. Wenn ich mich vorstellen muss, obwohl mein Gegenüber mich eigentlich kennen müsste. Oder wenn mein Gegenüber wissen müsste, wie ich mich fühle. Auch, wenn ich es nicht sage. Dann nervt und ärgert mich das. Obwohl ich weiß: die anderen können ja gar nichts dafür. Und außerdem bin ich selber ja auch nicht perfekt und kriege auch oft etwas nicht mit.

Bei Gott ist das anders. Gott kennt uns, sagt die Bibel. Wie niemand sonst. In der Bibel formuliert ein Mensch das so:  Ich hatte noch keine Gestalt gewonnen, da sahen deine Augen, Gott schon mein Wesen. Ja, alles steht in deinem Buch geschrieben: Die Tage meines Lebens sind vorgezeichnet, noch ehe ich zur Welt gekommen bin.“

Gott hat uns schon gekannt, als wir noch gar nicht auf der Erde waren. Für mich ist das ein schöner, ein tröstlicher Gedanke. Dass Gott uns kennt und erkennt. Gott braucht nicht mal einen Fingerabdruck von mir, um zu wissen: das ist die Jenni! Die kenn ich! Schon lange.
Gott weiß, was uns ausmacht, was uns wichtig ist, wie wir ticken. Daran glaube ich. Für Gott sind wir alle einzigartig und unverwechselbar.  

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