SWR3 Gedanken

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20JUL2021
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Mein Cousin Florian ist Fußballer und er spielt immer mit links, und zwar nur mit links. Florian hat nämlich kein rechtes Bein mehr. Als er vierzehn Jahre alt war, haben die Ärztinnen in seinem Bein Knochenkrebs entdeckt. Ein Riesen-Schock für ihn als Vollblutfußballer. Dann kam eine harte Zeit für Florian: Chemotherapie, lange Aufenthalte im Krankenhaus und immer wieder die Ungewissheit, wie es weitergeht. Letzten Endes musste sein Bein am Oberschenkel amputiert werden.

Florian ist jetzt 24 und mit seiner Prothese kann er wieder laufen. Das Fußballspielen hat er auch wieder angefangen. „Amputiertenfußball“ heißt das offiziell und das funktioniert eben wie gewöhnlicher Fußball, nur mit dem Unterschied, dass sieben Kicker auf dem Feld spielen, statt elf. Und sie spielen alle mit Krücken, also ohne ihre Prothesen. Und zwar in einem atemberaubenden Tempo und mit akrobatischem Körpereinsatz.

Mich haut das immer wieder um, wie Florian mit seiner Amputation umgegangen ist. Fußball ist seine große Leidenschaft und die hat er sich auch durch den Knochenkrebs nicht nehmen lassen. Florian spielt jetzt in der Nationalmannschaft im Amputiertenfußball. Und mit der will er bei der Weltmeisterschaft diesen Herbst den Titel für Deutschland holen.

Florian sagt: „Der Wendepunkt in meinem Leben war meine Amputation. Seitdem geht es bei mir steil bergauf!“

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