SWR3 Gedanken

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05JUL2021
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Manchmal stelle ich mir Gott vor wie ein Tablett mit leckeren Schnittchen drauf. Da kommt ein freundlicher Kellner um die Ecke, und wer will kann sich bedienen. Die Schnittchen sehen superlecker aus und schmecken auch so.

Sie stehen in dem Vergleich für Gott. Greife ich bei seinem Angebot zu, dann gibt mir das in vielen Fällen ein gutes Gefühl. Ich kann mich von ihm begleitet und getragen fühlen – gerade von Kranken höre ich das immer wieder. Und das Leben bekommt eine neue Perspektive: Nicht ich bin der Macher, sondern ein anderer. Ich kann nicht alles und darf mir dessen auch bewusst sein.

Klar, wenn ich ein Pumpernickel erwische, dann hab ich schon auch mal was zu kauen. Wenn viel Schlimmes um mich herum passiert, dann nagen die Zweifel an mir. Oder wenn ich selbst in einer Krise stecke, dann mag das in manchen Fällen im Rückblick sogar einen Sinn gehabt haben. Aber manchmal ist es auch einfach nur schlimm. Das ist, wie wenn ich mich an einem leckeren Bissen verschlucke. Da kann mir die Luft wegbleiben und Panik kommen.

Ich greife aber trotzdem gerne zu, weil ich daran glaube, dass mir das „Angebot Gott“ gut tut. Und weil ich merke, dass ich immer wieder Hunger danach habe.

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