SWR3 Gedanken

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30JUN2021
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Ich weiß, dass ich eigentlich nichts weiß. Dieser Satz des Philosophen Sokrates ist uralt – und doch wurde und wird er immer wieder als Idee, als Anlass genommen für neue, ganz moderne Gedanken.

Mich beschäftigt der Satz auch schon lange. Was wissen wir eigentlich? Ich meine: was wissen wir mit absoluter Gewissheit? Nichts, gar nichts wissen wir absolut sicher, meinte auch der Philosoph Karl Popper. Deshalb sollten wir bescheiden sein mit vollmundigen Behauptungen, so Popper.
Wir alle wissen nichts mit absoluter Sicherheit. Und genau das verbindet uns auch miteinander. Denn vieles können und müssen wir gemeinsam herausfinden.

Was ist der richtige Weg, um den Klimawandel zu stoppen? Wie schaffen wir es, die Schere zwischen arm und reich nicht weiter auseinandergehen zu lassen? Darüber wird in der kommenden Zeit bis zur Bundestagswahl viel gestritten werden. Ich hoffe, intensiv und mit Leidenschaft.

Immer wieder habe ich erlebt, wie ich mit Kolleginnen und Kollegen nach einer besten Lösung gesucht habe. Und das, was wir gemeinsam herausgefunden haben, war dann auch manchmal tatsächlich viel besser als alles, was jeder Einzelne als Lösung gesehen hat.

So gesehen ist unser Nichtwissen kein Manko, es ist ein Gewinn. Es macht Hoffnung, dass wir gemeinsam viel weiter kommen. Wie wir die drängenden Probleme lösen können, mag noch im Dunkeln liegen. Aber gemeinsam können wir Lösungen finden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33426
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