SWR3 Gedanken

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Dieses Frühjahr läuft in einigen Fußballstadien die „Aktion Volltreffer“. So zum Beispiel beim VfL Bochum oder beim SC Freiburg. Fans dürfen in der Halbzeitpause auf eine Torwand schießen: drei unten, drei oben – für zwei Euro. Das besondere an der Aktion: Der Erlös geht an Hilfsorganisationen, die sich für Kindersoldaten engagieren.
Es gibt zur Zeit auf der ganzen Welt mehr als 300.000 Kindersoldaten. Meist zwingen selbst ernannte Kriegsherren die Kinder zum Töten. Der 13jährige Geoffry Okot aus Uganda berichtet: „Ich war Kindersoldat in einer Horde von Jungs. Je mehr Menschen wir töteten, desto mehr gab´s zu essen. Und wer überhaupt nicht mordet, der wird ermordet.“
Oft können Hilfswerke in diesen Situationen mehr erreichen als die Politik. Geoffry zum Beispiel ist die Flucht in eine kirchliche Schule gelungen. Dort findet er verständnisvolle Menschen und hat Zeit, um sein Trauma aufzuarbeiten. Und er sieht wieder eine Zukunft. In seiner Freizeit spielt er Fußball - das macht den Kopf frei. Und es passt zum Motto der „Aktion Volltreffer“. Das heißt nämlich: „Auf Tore schießen statt auf Menschen“.
Die Fußballfans in Deutschland setzen das schon ganz gut um: Drei unten, drei oben – für einen guten Zweck. Hoffentlich spricht sich dieses Motto auch bis zu den Warlords nach Afrika herum. Die „Aktion Volltreffer“ jedenfalls arbeitet daran.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3336
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