SWR3 Gedanken

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Oxytocin – so heißt das Hormon, das für unser Vertrauen zu den Mitmenschen verantwortlich ist. Oxytocin fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind, aber auch zwischen Paaren. Es wird zum Beispiel beim Stillen oder beim Sex ausgeschüttet.

Ein amerikanisches Wissenschaftsteam hat jetzt herausgefunden, dass Oxytocin auch bei einer Massage frei gesetzt wird. Und dass es für unsere Spendenbereitschaft verantwortlich ist. Nach einer 15minütigen Massage hatten Versuchspersonen zweieinhalb mal mehr gespendet als zuvor. Blutproben ergaben, dass bei den frisch Massierten immer dieses Hormon im Spiel war.

Vertrauen und Spendenbereitschaft hängen eng zusammen. Das wundert mich nicht. Schließlich will ich mein Geld in guten Händen wissen, wenn ich es spende.

Wenn ich kurz vor Ostern eine Oxytocin-Ausschüttung habe, dann vertraue ich meine Spende meist der katholischen Hilfsorganisation „Misereor“ an. Denn Misereor geht laut deutschem Spendensiegel sehr verantwortungsvoll mit den Spendengeldern um. Der Anteil für Werbung und Verwaltung beträgt gerade einmal 7%. Und Misereor betreut seine Projekte nachhaltig und langfristig.

Dieses Jahr feiert Misereor sein 50jähriges Bestehen und hat wieder jede Menge gute Spenden-Ideen. Zum Beispiel eine Modenschau mit Models und Mode aus benachteiligten Ländern. Oder die Aktion Solibrot: Bäckereien versehen bestimmte Brote mit der Misereor-Brotmarke und verkaufen es mit einem Benefiz-Anteil für die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Aber neben den guten Ideen und dem vertrauensvollen Umgang mit den Spenden braucht es ja anscheinend auch eine Portion des Spendenhormons Oxytocin. Eigentlich kein Problem. Ich weiß ja jetzt: eine Massage von 15 Minuten kann Wunder wirken.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=3328
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