SWR3 Gedanken

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05JUN2021
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Ganz am Anfang von Corona hat die Schriftstellerin und Philosophin Thea Dorn einen Satz des Apostels Paulus zitiert. „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Tim 1,7) Es sei das Beste gewesen, was sie zur Situation damals gelesen habe.

Damals wussten wir noch nicht, was uns bevorstand, wie lange alles dauern würde und welche Opfer wir alle würden bringen müssen, bis jetzt. Damals war alles noch im Dunkeln.

Und jetzt? Jetzt ist immer noch vieles im Dunkeln. Wie die Zukunft wird, wissen wir nicht. Wir wissen nur: es kommt ganz darauf an, in welcher Branche man arbeitet, ob man positiv und voller Hoffnung ist oder beruflich doch eher düstere Aussichten hat.

Ich finde das eigentlich beunruhigend.
Und klar ist dabei: wir werden nicht mehr in die Welt zurückkehren, die wir im März 2020 Knall auf Fall verlassen haben. Viele mussten von lieben Menschen Abschied nehmen, haben um ihre wirtschaftliche Existenz gebangt. Und wir alle wissen jetzt, wie man Masken ordentlich trägt oder was AHA-Regeln sind. Wir haben uns zu Hobbyvirologen weitergebildet und um unsere Rechte gekämpft. Wir wissen, wie das funktioniert- oder auch nicht funktioniert - mit den Videocalls und dem Homeoffice.

Und genau dieses Wissen und diese Fähigkeiten sind jetzt in unserem Rucksack auf dem Weg in die Zukunft. Und doch werden wir noch viel lerne müssen das was vor uns liegen. Deshalb gehört es  für mich auch weiterhin zum Klügsten, sich an diesen einen Satz aus der Bibel zu erinnern: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den der Liebe, der Kraft und der Besonnenheit.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=33254
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